Unterwegs auf La Palma: Aktiv in Fuencaliente – LA PALMA SUR

DER VULKANISCHE SÜDEN LA PALMAS

Es hat ja dieses malerische, diese Ruhe, in  der man einfach verweilen möchte. Die dunkle, vulkanische Landschaft lädt mehr zum Betrachten ein als zum Bewegen. Aber wer sie zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Wasser erkundet, die wird ein Gespür für die Lebendigkeit dieser Landschaft entwickeln.
Die Südhälfte der Insel ist der jüngste Teil La Palmas, entstanden aus der heute noch aktiven Vulkankette Cumbre Vieja, die gerade 2021 wieder gespuckt hat. Zwei der historischen Vulkane auf La Palma sind in Fuencaliente angesiedelt: Der San Antonio, der sich 1667-68 auf die Westseite des Südlichen Zipfels ergossen hat, und der Teneguia, der 1971 mehrere Ha neues Land erschaffen hat.

Vulkan San Antonio

Der prägnanteste Vulkan des Südens heißt heute San Antonio – früher war er einfach der Vulkan Fuencaliente. Wie auch der Ort, der heute Los Canarios heißt, früher Fuencaliente hieß.
Der Vulkan ist 1677 zum letzten Mal ausgebrochen, lang genug her, um heute gemütlich auf dem Kraterrand spazieren zu gehen. Der kurze Weg ist es definitiv wert, hierher gekommen zu sein: Wenn der Wind einen nicht wegpustet, hat man von hier einen phantastischen Ausblick auf den südlichsten Zipfel La Palmas mit seinen Leuchttürmen und den glänzenden Salinen.
Zum Vulkan gehört ein Besucherzentrum mit Film, Ausstellung, Souvenirs und natürlich einer Cafeteria. Und einen Erdbebensimulator gibt es dort. Muss man probiert haben 🙂

Krater San Antonio

Krater des Vulkan San Antonio, im HIntergrund Los Canarios

Vulkan Teneguia

Vor 50 Jahren brach in Fuencaliente der letzte Vulkan aus: Der Teneguia. Er ist als einer der sanften Vulkane in Erinnerung geblieben: Nur 24 Tage dauerte seine Aktivität, er brach in einem fast unbewohnten Gebiet aus und verursachte nur geringe Schäden.
Der Name geht auf den Roque Teneguía zurück, eine beeindruckende Felsformation mit Petroglyphen der Ureinwohner, der „Benahoare“, Der Fels blieb während des Ausbruchs unversehrt und ist heute als Kulturerbe geschützt.
Der Krater desTeneguía ist vom Besucherzentrum des Volcán San Antonio aus zu sehen, und die beste Art, die Gegend zu genießen, ist eine Wanderung auf dem GR 131 zum Leuchtturm. Dort kann man dann die Salinen von Fuencaliente besuchen und im Jardin de Sal zu Mittag essen, bevor einen der Bus wieder hoch in den Ort bringt.

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Vulkan Teneguia

VULKANWANDERN

Vulkanlandschaften wirken auf den ersten Blick etwas trostlos: Weite Felder aus schwarzem und braunem Gestein, wenig niedriges Gestrüpp, ein paar kleine bunte Flecken – alles in allem eher so, wie man sich den Mond vorstellt.
Wer aber durch diese Gegend wandert, wird entdecken, dass sie von Nahem überhaupt nicht trostlos ist: Überall brechen Pflanzen aus dem Fels – und der Fels selber lohnt, genauer betrachtet zu werden. Deutlich kann man die Lava unterschiedlicher Eruptionen erkennen, die den älteren Grund überdeckt. Manchmal kreuzt die neue Lava des Teneguia die des San Antonio, manchmal bricht noch älterer Fels hinduch – Geolog:innen springen hier vor Freude im Dreieck.

Lavaarten in Fuencaliente

An einigen wenigen Stellen lässt sich eine Art „weiche“ Lava entdecken, die aussieht wie zusammengeschobener Brei. Diese Lava ist extrem heiß und extrem flüssig ausgetreten und erstarrt zu malerischen Krusten, die einmal ausgekühlt angenehm zu betreten sind. Sie heißt „Pahoehoe-Lava“ und ist auf La Palma nur an ganz wenigen Orten zu sehen.

Die Ruta de Los Volcanes

Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich…. Weil das ja schon wahr ist, sollte man auf La Palma auch mal zu Fuss gehen. Obwohl es steil ist, obwohl es anstrengend ist – es lohnt sich. Vielleicht auch, weil es so anstrengend ist.
Eine der schönsten Touren auf La Palma ist die Ruta de Los Volcanes. Man startet in El Pilar und kommt nach etwa 5-6 Stunden im Ort Fuencaliente, noch mal 2 Stunden später unten am Faro an.
Die Strecke führt ein wenig sanft bergauf und dann lange bergab, an der gesamten Vulkankette entlang. Etwas überhalb des neuen Vulkans, dessen ausgebreitete Lava wir von oben in ihrem ganzen Ausmaß sehen können. Und mit ständigem Blick auf die Südspitze La Palmas, die Salinen, die für den Moment erloschenen Vulkane….
Natürlich kann man die Wanderung auch in Los Canarios beginnen und von hier hoch nach El Pilar, oder ganz gemütlich ergab zum Faro wandern. Wer nur nach unten läuft, hat sicher noch enug Zeit für einen Besuc in den Salinen und einen Blick auf die beiden fotogenen Leuchttürm von Fuencaliente.

Von hier unten, am Faro, führt jedes Jahr im Mai (so Corona will) die Transvulcania, einer wer weltweit bekanntesten Ultramarathons. Da rennen dann Spitzensportler dieser Welt bis auf den Roque de Los Muchachos und wieder runter nach Los Llanos – die ersten in weniger als acht Stunden.
Beeindruckend, aber irendwie ist es doch auch schön, hier nur gemütlich bergab zu hüpfen….

Geführte Wanderungen und Transfers gibt es im Hotel Princess, bei La Palma Outdoor.

WEIN UND VULKANE

Trostlose Lavalandschaften? Nicht doch. Lavaböden sind gute Wasserspeicher und enthalten wichtige Nährstoffe – geradezu perfekt für den Anbau von Wein. Außerhalb der salzigen Meeresluft etwas oberhalb an den Hängen findet man rund um die Vulkane die größten Weinanbauflächen der Insel. Vier bekannte Bodegas sorgen hier noch für guten Wein.

Bodegas: Nach alter Tradition

In den Bodegas in Fuencaliente wird Tradition noch groß geschrieben. Zwar wird der Wein mist nicht mehr mit den Füßen zerstampft, aber ansonsten wurden an den Prozessen in den Keltereien nur wenig geändert. Die kleinen Mengen, die hier poduziert werden, müssen ja auch in erster Linie vor den lokalen Kosumenten bestehen – exportiert wird kaum etwas, wir trinken das schon lieber selber.

Wein vor Vulkan

Weinanbau vor dem Vulkan

LAVA UNTER WASSER

Nicht nur die Felsformationen an Land können Begeisterug wecken. Wenn man sieht, was unter Wasser passiert, wird das da oben fast schon langweilig…
Anschauen kann man vieles davon schon von der Oberfläche bei einer Schnorcheltour, dn besten Überblick über all diese lavalandschaften bekommt man aber bein Tauchen.

Kissenlava

Vielleicht das Schönste, was Lava unter Wasser macht: Sie bildet sich verzweigende Blasen, aus denen die skurrilsten Felsformationen entstehen. Besonders am Tauchplatz Los Molinos, bei dem kleinen Strand mit den indrädern, finden sich unter Wasser Figuren, die zum träumen einladen: Ist da nicht ein Elefantenrüssel? Liegt ein Dinosaurier im Riff?
Grund für diese Formen ist der Kontakt der Lava mit dem Wasser: Sie wird schockartig abgekühlt und entwickelt so eine festel, ballonförmige Kruste. Wenn im Inneren aber noch Lava nachließt, knn diese Kruste wieder aufbrechen und eine nächste Blase tritt hervor. Auf diese Art können weit verästelte Formationen entstehen.
Besonders gut sichtbar ist Kissenlava an den jungen Tauchplätzen Los Molinos und Las Cabras, die erst bei der Eruption des Teneguia 1971 entstanden sind.

Basalt

In Malpique oder El Aljibe, den kleinen Stränden am westlichen Spüdzipfel der Insel, in Fuencaliente, fallen vor allem im Flachen die aus Basaltsäulen geformten Felsen auf. Diese entstehen, wenn die Lava langsam abkühlt, und zwar von außen, während sie innen noch heiß ist. Die Erosion legt schließlich die inneren Säulen frei, die lange vor unserer Zeitrechnung entstanden sind.
Das Auffinden von Basaltformationen deutet darauf hin, dass sich dieser Teil bei seiner Entstehung an Land befunden haben muss, da der Kontakt mit Wasser die Lava viel schneller abkühlt. Es handelt sich um Bereiche mit alter Lava vom vor über 20.000 Jahren noch nicht überfluteten Insel, und durch die Erosion können wir die Säulen unter Wasser auch deutlich tiefer erkennen.


WANDERN UNTER WASSER: TAUCHEN UND SCHNORCHELN

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